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Nachwirkung langlebiger Schadstoffe

  • 27-04-2020

  • Nachwirkung langlebiger Schadstoffe

Der Einsatz des Fungizids Hexachlorbenzol ist seit 2004 verboten. Doch das Molekül ist chemisch beständig und reichert sich in polaren Zonen an, wo unter anderem Buckelwale ihre jährlichen Fettreserven auffüllen. Nun zeigen am Wasserforschungsinstitut der Eawag durchgeführte Versuche mit einer Buckelwal-Zellinie, dass Hexachlorbenzol zwar nicht akut toxisch wirkt, aber das Erbgut der Buckelwal-Zellen schädigen kann.

Das hauptsächlich als Fungizid verwendete Hexachlorbenzol (HCB) gehört zu den ersten zwölf Giftstoffen, deren Verwendung durch die Stockholmer Konvention über persistente organische Schadstoffe (POPs) bereits 2004 weltweit verboten wurde. Weil die chemische Verbindung jedoch sehr beständig ist, wird sie in der Natur nur sehr langsam abgebaut.

HCB ist jedoch nicht nur persistent, sondern unter bestimmten Bedingungen auch flüchtig. Es steigt über den tropischen und gemässigten Zonen in die Luft. Mit Regen oder Schnee fällt es auf die Erde zurück. Mit diesem sogenannten Grashüpfer-Effekt gelangt HCB bis zu den Polen. Weil es dort kalt ist, verbleibt das HCB und reichert sich an. Und genau hier in den Meeren der Arktis und Antarktis liegen die Sommerquartiere der Buckelwale.

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